Liebe Mitglieder und Freunde.
Anfang Oktober 2017 ist unser 2. Vorstand, Christine nach Portugal ausgewandert. Dort in Loulé gibt es ein privates Tierheim, welches sie schon seit vielen Jahren kennt. Das „Canil“ (Tierheim) ist eines der wenigen, offiziell registrierten Tierheime in Portugal.
Dieses Tierheim übernimmt auch regelmäßig Tiere aus dem städtischen Tierheim in Loulé.
Auch Kristina war im Oktober 2017 vor Ort und hat sich das Tierheim angeschaut und sich mit der Gründerin Lilo und den MItarbeiterInnen lange darüber unterhalten, wie eine künftige Hilfe unsererseits aussehen könnte.
Unser Verein „Help for Paws Stuttgart e. V.“ gemeinsam mit der „Union für Tiere in Not“ unterstützt dieses Tierheim mit ca. 300 Hunden und ca. 100 Katzen regelmäßig mit Futter- und Geldspenden.
Wir finanzieren hier z. B. die dringend notwendigen Kastrationen, schicken Futtertransporte für die Tiere und versuchen natürlich, wenn möglich, einige dieser Tiere nach Deutschland zu vermitteln. Sie alle warten z. T. schon sehr lange auf ein eigenes Zuhause.
Das Canil Sāo Francisco de Assis ist auf den ersten und auch auf den zweiten Eindruck super geführt. Durch einen inzwischen fertig finanzierten Neubau vor wenigen Jahren ist alles vorhanden: OP-Raum, Aufwachraum, Büro, Quarantänestation, „Altenstation“, Erstaufnahme-Abteil, Aufenthaltsraum, Welpenzimmer, Umkleideraum etc.

Was dringend benötigt wird sind natürlich die üblichen Verbrauchsmaterialien wie unendlich viel Futter, Decken (keine Federbetten), Geschirre und Leinen, Handtücher, stabile Wasserbecken, Medikamente, Welpen – und Kittenmilch, Hunde- und Katzenkörbe (am Besten aus Kunststoff)… um nur einiges zu nennen.
Hoffnungsvolle Tiere und engagierte Menschen hoffen hier dringend auf unsere Hilfe.
Wagen wir gemeinsam diesen Neuanfang?
Natürlich hoffen wir sehr, dass Ihr uns auch bei diesem interessanten Projekt weiterhin unterstützt, weil, alleine schaffen wir das natürlich nicht.
Tiere, die zur Vermittlung stehen, findet ihr unter „Unsere Tiere“ (Hündinnen, Rüden, Welpen), sowie unter Patenschaften. Des weiteren stehen unsere Hunde auf der Internetseite Tiervermittlung.de (bei Anklicken wird man direkt auf die Seite weitergeleitet.
Wer Interesse an einem der Hunde oder Katzen hätte, kann uns auch direkt anschreiben unter: help-for-paws@web.de
Auch Christine in Portugal hat Zugriff auf diese Email-Adresse und könnte direkt die notwendigen und gewünschten Infos einholen.
Weitere Einzelbilder der Hunde und Katzen werden ständig ergänzt, da es natürlich bei so vielen Tieren eine Menge Aufwand ist und ein bisschen dauert .
Herzliche Grüße schickt Euch
Euer Team von Help for Paws Stuttgart e. V.
Zeitungsbericht im Dezember 2019
Aus Anlass des Notstands im Tierheim São Francisco de Assis nahe Loulé, ist es der langjährigen Volontärin Evelyne Römer-Hahn, die in den letzten 15 Jahren aus eigener Anschauung die enormen Probleme kennt ein Anliegen, die Präsidentin des Tierschutzvereins A.A.A.A. Lieselotte Clauberg-Kranendonk, kurz Lilo, zu Wort kommen zu lassen
Lilo, seit 36 Jahren besteht nun das Tierheim. ESA hat immer mal wieder über Ihre Arbeit berichtet, die dem Vernehmen nach immer schwieriger geworden ist. Wie sehen Sie die Entwicklung und wo steht das Tierheim heute?
Rückblickend sehe ich die ersten 10 – 15 Jahre auf dem unwegsamen Gelände ohne Abwassersystem und mit Baracken, die mit Wellblech gedeckt waren, als eine sehr mühsame, aber befriedigende Aufgabe. Wir waren alle hoch motiviert und alle, die damals überwiegend unentgeltlich mitgearbeitet haben, haben viel Zeit und auch Mittel eingebracht, sodass es eigentlich ständig bergauf ging, es jedes Jahr besser wurde. Vereins-Mitglieder, Gönner, Spender kamen dazu und immer mehr Tiere konnten aufgenommen und vermittelt werden. Dieser Zeit erinnere ich gerne, obwohl es natürlich auch immer mal Engpässe und Probleme gab. Es war auch eine Zeit, in der die Vermittlung der Tiere florierte, das war besonders befriedigend.
Wie ging es weiter?
Die zunehmende Anzahl der ausgesetzten und abgegebenen Tiere – vorwiegend Hunde und Katzen, aber auch immer wieder Pferde und Esel – führte notwendigerweise zum Ausbau des Terrains und zur Beschäftigung nun sozialabgabenpflichtiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und, wie nicht anders zu erwarten, zu massiv erhöhtem Bedarf an finanziellen Mitteln. Die umliegenden Kommunen, aber überwiegend private Gönner und Spender, mussten um gesteigerte Hilfeleistungen gebeten und die Anzahl der Benefizveranstaltungen wie Golf, Tennis und Dinners erhöht werden. „Futterbetteln“ in Supermärkten, Stände bei öffentlichen Veranstaltungen und Vergnügungen wie Märkte und Messen gehörten seitdem zum „Muss“. Irgendwann fing das Bangen jeden Monat an, ob das Geld reicht, um alle Kosten abzudecken. Hunderte Hunde, Katzen
und Huftiere warten auf ein
liebevolles Zuhause
Wie finanziert sich das Tierheim denn überhaupt?
Wir bekommen Zuschüsse von Kommunen (circa 30% der Ausgaben), deren Tiere wir im Gegenzug aufnehmen müssen, hierzu zählen insbesondere Faro und Loulé; dann gibt es Mitgliedsbeiträge, Vermittlungsgebühren und last but not least Spenden von Privatpersonen des In-und Auslands. Diese sind leider seit Jahren rückläufig.
Welche Hilfen haben Sie denn sonst im Einzelnen bekommen in dieser Zeit?
Tierfreunde aus Deutschland waren inzwischen zu unentbehrlichen Helfern geworden, die nicht nur schlicht finanziell unter die Arme griffen, sondern auch Fachleute zum Kastrieren schickten und vor allem hunderte Hunde im Laufe der Jahre nach Deutschland holten, wo sie ein schönes Leben mit eigener Familie kennen lernen duften. Leider sind auch diese so wichtigen Hilfen rückläufig.
Was glauben Sie sind die Gründe für den Rückgang der Spenden und Hilfen insgesamt?
Eine gewisse „Spendenmüdigkeit“ beklagen viele, die für ihre gemeinnützige Arbeit auf finanzielle Unterstützung durch andere angewiesen sind. Es sind inzwischen so unendlich viele Organisationen, die um Spenden bitten, national und international, für Kinder, Kranke, Tiere. Ein Fass ohne Boden.
Speziell für unser Tierheim ist festzustellen, dass von unseren Jahrzehnte lang treuen Spendern inzwischen viele gestorben sind oder anderen Organisationen helfen, Zuwendungen machen. Selten treten die Jüngeren in die Fußstapfen der Verstorbenen.
Das trifft leider so ziemlich auf alle karitativen Organisationen zu?
Ja schon, man liest ja von gigantischen Spenden eher im Zusammenhang mit weit entfernten tragischen Ereignissen und viele lokale Organisationen haben zu kämpfen. Allerdings kommt meines Erachtens ein Punkt hinzu, der speziell uns enorm geschadet hat: Durch den behördlich erzwungenen Neubau, den wir zum Erhalt der Lizenz erstellen mussten, ist vielerorts der Eindruck entstanden, wir „schwimmen im Geld“ – leider völlig zu Unrecht! Unsere mehr als maroden, inzwischen teilweise geradezu lebensgefährlichen Anlagen mussten auf Weisung der Baubehörde abgerissen und völlig neu erstellt werden. Dies hat nicht nur über Jahre sämtliche Mittel aufgezehrt, sondern auch die Spendenbereitschaft und -fähigkeit vieler lieber Menschen erschöpft, die uns bisher geholfen haben.
Wir selbst sind alles andere als glücklich über den enormen Aufwand für Haus und neue Abteilungen (circa € 250.000, davon nur € 10.000 von den Kommunen). Wenngleich nicht zu übersehen sein sollte, dass letztlich die uns anvertrauten Tiere sehr profitieren von den Errungenschaften: endlich eine eigene Quarantänestation, ein eigener OP, verbesserte hygienische Verhältnisse, sichere Zäune, komfortable Unterkünfte, um nur einige zu nennen.
Und dies alles angesichts steigender Anzahl der ausgesetzten Tiere und steigender Kosten! Wir versorgen zur Zeit 320 Hunde, 60 Katzen und fünf Huftiere! So sind wir nun am Ende des vierten Jahrzehnts unseres Engagements für die Ärmsten der Armen an einem Punkt angekommen, wo wir nicht wissen, ob das Tierheim das Vereinsjubiläum „40 Jahre im Dienste der Tiere“ in 2021 noch wird erreichen können.
Ist die Situation so schlimm?
Ja! So schlimm! Deshalb hoffe ich im Interesse der bedürftigen Tiere sehr, dass dieser Hilferuf gehört wird und ganz viel Positives bewirkt. Im Namen der Tiere, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, danke ich allen für ihre Unterstützung in der Vergangenheit, aber vor allem in der Zukunft, denn Sie sind ihre letzte Chance.
Kommen Sie gerne vorbei und machen Sie sich an den Adoptionstagen Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10-12 Uhr selbst ein Bild. Sie sind herzlich willkommen!